Entschäumer sind Substanzen, die die Entstehung von Schaum unterbinden. Dabei bilden sie an der Grenzfläche zwischen flüssig und gasförmig einen geschlossenen Film und verhindern somit die Entstehung von Gasbläschen an der Oberfläche. Je nach Einsatzgebiet werden unterschiedliche Entschäumer mit unterschiedlichen Eigenschaften verwendet, zum Beispiel reine Silikonöle in Motorenöl und organomodifizierte Siloxane in wassermischbaren Kühlschmierstoffen. Aber worin genau besteht der Unterschied zwischen Siloxan und Silikon?

Siloxane

Modifizierte Siloxane sind vor allem als Entschäumer in wässrigen Metallbearbeitungsschmierstoffen enthalten. Sie wurden speziell für die Anforderungen in der Metallbearbeitung und industriellen Reinigung entwickelt und eignen sich für diesen Bereich besser als Silikonöle, da sonst Lackier- oder Beschichtungsprobleme auf metallischen Werkstoffen auftreten können. Die Organosiloxanpolymere sind bei der richtigen Dosierung wasserlöslich und können über Standard-Spülzyklen von der Metalloberfläche entfernt werden. Aber Achtung: Nicht alle Siloxan-Entschäumer sind universell mit allen Metallbearbeitungsflüssigkeiten und Beschichtungssystemen kompatibel. Vorabbewertungen und anschließende Feldversuche werden dringend empfohlen.

Silikone

Silikone sind höhermolekulare Siloxane – sogenannte Polysiloxane. Entschäumer mit Silikonen haben eine besonders niedrige Oberflächenspannung. Ob das Silikon jedoch entschäumend oder sogar schaumstabilisierend wirkt, das hängt von der Verträglichkeit und Löslichkeit im Medium ab: Nur unverträgliche und unlösliche Silikone wirken als Entschäumer. Jedoch lassen sich die Silikon-Grundketten mit unterschiedlichen organischen Seitenketten modifizieren, um die Unverträglichkeit und damit die entschäumende Wirkung genau zu regulieren. Dabei unterteilen sich die Silikone in zwei Hauptgruppen:

Polydimethylsiloxane (PDMS)

Polydimethylsiloxane werden auch als Silikonöle bezeichnet und eignen sich aufgrund ihrer geringen Oberflächenspannung sehr gut als Entschäumer, wenn die entschäumende Wirkung das wesentlich technische Merkmal ist. Bei kritischen Anwendungen wie nachgeschalteten Lackierarbeiten sind die PDMS aufgrund ihres Benetzungsverhaltens auf der Metalloberfläche nicht geeignet. Auch nicht als Mischung mit anderen organischen Stoffen.

Organomodifizierte Siloxane (OMS)

Organomodifizierte Siloxane besitzen ein Polysiloxan-Grundgerüst, das durch die Anbindung organischer Seitenketten modifiziert werden kann. Hierdurch besitzen die OMS eine höhere Polarität und Kompatibilität als die PDMS. Sie können zum Beispiel auch als Zusatz für Farben und Lacke genutzt werden, was für Silikonöle undenkbar ist. Der Begriff „silikonfrei“ führt häufig zu Verwirrungen, da es verschiedene Polysiloxan-Verbindungen gibt. Klarer wären hier die Bezeichnungen „silikonölfrei“ oder “polydimethylsiloxanfrei”.

 

 

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