Wasserverschwendung auf der einen und Wassermangel auf der anderen Seite – der bewusste Umgang mit Wasser wird in Zukunft immer wichtiger. Immerhin ist der Verbrauch von Frischwasser weltweit in den vergangenen hundert Jahren um das Fünffache gestiegen. Doch nur etwa 1 % des Wasseranteils der Erdoberfläche steht in Form von Frischwasser zur Verfügung. Schon im Jahr 2025 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen sein, so prognostizieren es die Vereinten Nationen. Der verschwenderische Umgang mit der lebenswichtigen Ressource und die Umweltverschmutzung sind die zwei Hauptgründe dafür. Diese Problematik betrifft auch die Wäschereibranche, die durch Prozessoptimierung und neue Technologien ihren Energie- und Wasserverbrauch immer weiter reduziert. Wäschereibetriebe profitieren dabei vom Know-how und den Dienstleistungen der Waschmittelhersteller.

Moderne Wäschereitechnik hilft beim Umweltschutz

Jeder Liter Wasser, der beim Waschprozess eingespart werden kann, ist ein Gewinn für die Umwelt und das Unternehmen. Und Möglichkeiten zur Einsparung gibt es viele – das zeigt ein Blick auf das große Ganze. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Waschmittelmarkt bereits extrem gewandelt. Der Waschprozess als solcher bleibt weiterhin bestehen und hat das Ziel, möglichst saubere und hygienisch einwandfreie Wäsche zu produzieren. Allerdings zeichnet sich ein Trend ab: Das Produkt Waschmittel tritt zugunsten einer ganzheitlichen und nachhaltigen Betrachtung in den Hintergrund. Führende Waschmittelhersteller bieten ihren Kunden Know-how und Service in Form von verschiedenen Systemen und Konzepten an – individuell angepasst an Bedarf, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen. Hersteller und Wäschereibetriebe arbeiten Hand in Hand, um durch permanente Innovation und Kreativität neue Lösungen zur Umweltschonung und Kostensenkung zu entwickeln.

Waschmittelhersteller stehen beratend zur Seite

Der IHO und seine Mitglieder können dort ansetzen, wo sie im Hinblick auf die globale Wasserknappheit konkret etwas bewirken können – bei der Beratung und Unterstützung gewerblicher Wäschereien:

  1. Eine genaue Expertenanalyse der bisherigen Betriebspraxis zeigt auf, wo und wie bisher Wasser und Energie verloren gehen.
  2. Im nächsten Schritt werden detaillierte Vorschläge für einen effizienteren Umgang mit den Ressourcen erarbeitet und gemeinsam umgesetzt.
  3. Ergänzend bieten die Hersteller verschiedene Trainingsmodule für die Mitarbeiter der Wäschereibetriebe an.

Hochqualifizierte Experten der Waschmittelhersteller beraten Textilserviceunternehmen in allen Fragen entlang der Steigerung des Wertschöpfungsprozesses. Dadurch verbessern die Wäschereibetriebe ihre Energie- und Wasserbilanz zuliebe der Umwelt können gleichzeitig Kosten senken, ohne dass das Waschergebnis an Qualität einbüßt.

Das Ziel: Wasserverbrauch senken

Ein Blick auf die letzten zehn Jahre belegt: Das Engagement der Verbandsmitglieder lohnt sich. Gewerbliche Wäschereien hierzulande konnten ihren Wasserverbrauch bereits deutlich reduzieren. Während 2007 pro Kilogramm verschmutzter Berufskleidung noch 15 bis 20 Liter Frischwasser zur Reinigung gebraucht wurden, reichen heute oft schon weniger als 10 Liter aus. Folgende Prinzipien sind besonders effektiv, um Energie und Wasser zu sparen:

1. Wasserqualität überprüfen

Ein wichtiger Faktor für den nachhaltigen Wäschereibetrieb ist die Wasserqualität. Hier können die Waschmittelexperten die entscheidenden Parameter wie Wasserhärte, Karbonathärte und Schwermetalle kontrollieren und die Maschinen und Waschmittel entsprechend einstellen. Das verbessert das Waschergebnis und schont gleichzeitig Textilien und Umwelt. Und nicht zuletzt: Die Sicherheit steigt ebenfalls.

2. Wäsche gründlich vorsortieren

Das Wassersparen fängt bereits vor dem eigentlichen Waschvorgang an – mit dem sachgerechten Sortieren der Wäsche. Hierbei sollte immer nach Farbe, Gewebeart, Verschmutzungsform, Verschmutzungsgrad und Art des Waschguts unterschieden werden. Wäsche mit ähnlichen Voraussetzungen kann gemeinsam effektiver und sparsamer gewaschen werden. Nur persönliche Schutzausrüstung wird grundsätzlich separiert.

3. Moderne Waschverfahren nutzen

Zahlreiche moderne Waschverfahren und computergesteuerte Systeme ermöglichen eine gezielte Wassereinsparung. Managementinformationssysteme analysieren und kontrollieren den gesamten Produktionsprozess vom Wareneingang bis zum Warenausgang in Echtzeit. So können Schwachpunkte und Risiken identifiziert und verhindert werden. Zum Beispiel eine Überdosierung von Waschmittel durch die Überwachung des Dosiervorgangs sowie integrierter Chargenverfolgung mittels hochmoderner Systeme, die wiederum mit dem zentralen Managementinformationssystem kommunizieren. Vorteile für die Wäschereibetriebe: 365 Tage pro Jahr Kontrolle, effizientere Prozesse, bessere Textilqualität und geringere Betriebskosten. Gleichzeitig profitiert die Umwelt vom schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen. Beispielsweise steuern die Systeme auch die Rückgewinnungsprozesse und berücksichtigen dabei eine mögliche Kumulierung bestimmter Inhaltsstoffe aus Waschmitteln und Waschflotten.

4. Auf Wasserrückgewinnung setzen

Einen sinnvollen Beitrag zum nachhaltigen Waschprozess leisten Geräte zur Wasserrückgewinnung, die speziell für Wäschereien ausgelegt sind. Diese kommen sowohl in Waschschleudermaschinen als auch in Waschstraßen zum Einsatz und entfernen Verunreinigungen mittels Filtersystem. So kann bereits benutztes Wasser erneut verwendet werden. Der aufgefangene Schmutz lässt sich filtern, was das Abwasser entlastet und den organischen Eintrag reduziert. Ein entsprechend niedriger CSB-Wert ist gut für die Umwelt senkt wiederum die Abwassergebühren.

Maßgeschneiderte Lösungen zum Wassersparen

Die Aufbereitung von Textlilien ist unter anderem durch den Einsatz von moderner Wäschereitechnik deutlich effizienter, aber auch komplexer geworden. Anbieter von Waschmitteln verfügen über das nötige Know-how und beraten die Wäschereibetriebe bei der Anschaffung und Installation eines geeigneten Waschsystems. Je individueller und besser das System auf den jeweiligen Waschprozess und Umgebungsvariablen eingestellt ist, desto wirkungsvoller und sparsamer kann es arbeiten – und den Prozess dadurch weiter optimieren.

Finanziellen Risiken durch Wasserverschwendung

Neben der Zusammenarbeit mit Wäschereibetrieben engagieren sich IHO-Mitglieder auch auf anderen Ebenen für einen bewussten Umgang mit Wasser und das Wassersparen. So können Unternehmen beispielweise mittels eines kostenlosen Online-Rechners ihr finanzielles Risiko einschätzen, welches die Wasserknappheit jetzt und in Zukunft für ihre Geschäftstätigkeit birgt. Wem erst einmal bewusst ist, wie fatal die Auswirkungen der Wasserverschwendung auch in finanzieller Hinsicht sind, wird der Nachhaltigkeit seines Unternehmens in Zukunft mehr Aufmerksamkeit widmen.