Der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO) beleuchtet in der neuen Broschüre die mikrobiologische Belastung in Autowaschanlagen und bietet konkrete Handlungsempfehlungen für Betreiber.

Autowaschanlagen sind praktisch und ressourcenschonend – doch die feuchte Umgebung bietet auch ideale Bedingungen für das Wachstum von Mikroorganismen. Zum aktuellen Zeitpunkt existiert wenig aufbereitete Literatur zum Umgang mit mikrobiologischen Belastungen in diesen Anlagen. Daher hat der Fachbereich Car Wash und Technische Reinigung des IHO eine neue Broschüre „Mikrobiologie in Autowaschanlagen – Umgang mit pathogenen Mikroorganismen“ veröffentlicht. Sie bietet Betreibern einen Überblick über mikrobiologische Verunreinigungen, rechtliche Grundlagen und unterstützt sie dabei, Risiken zu erkennen und zu minimieren.

Herausforderungen in Autowaschanlagen

In einer Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wurde das Vorkommen von Mikroorganismen in Autowaschanlagen untersucht. Obwohl die meisten der vorkommenden Keime harmlos sind, kann es im Kreislaufwasser dennoch zum Wachstum von Krankheitserregern kommen. Zudem können sich Aerosole bilden, die pathogene Mikroorganismen enthalten und beim Einatmen gesundheitliche Risiken bergen.

Rechtlicher Rahmen

Betreiber von Autowaschanlagen sind rechtlich verpflichtet, Gefährdungsbeurteilungen gemäß §5 des Arbeitsschutzgesetzes durchzuführen. Es gibt allerdings noch keine Regelungen für die mikrobiologische Überwachung. Der IHO empfiehlt jedoch, Gefährdungsbeurteilungen um mikrobiologische Aspekte zu erweitern und präventive Maßnahmen fest im Betrieb zu verankern.

„Ein Großteil der Autowaschanlagen wird mit einer biologischen Wasseraufbereitung betrieben. Mit unserer Broschüre möchten wir die Betreiber von Autowaschanlagen beim Wassermanagement unterstützen und für mikrobielle Vorkommen sensibilisieren, da bisher wenig Literatur dazu existiert“, erklärt Alexander Nix, Stockmeier Chemie GmbH & Co KG.

Checkliste zur Reduzierung mikrobieller Gesundheitsrisiken

Für eine sinnvolle Risikoabschätzung ist einerseits eine gute Kenntnis der eigenen Anlage (z.B. Warmstellen) sowie eine regelmäßige Reinigung wichtig, andererseits ein regelmäßiges Monitoring auf potenzielle Vorkommen von kritischen Krankheitserregern wie Legionellen. Die Broschüre des IHO enthält eine Checkliste mit Empfehlungen zur Kontrolle von Wassertemperaturen, der Planung mikrobiologischer Tests und der Festlegung von Reinigungsintervallen. Mithilfe dieses Formulars können Betreiber die hygienischen Bedingungen in ihren Waschanlagen gewährleisten.