11.03.2020
Die IHO-Verbandsmitglieder sehen in der Krisensituation ihre Verantwortung bei der Versorgung von Gesundheitseinrichtungen mit wirksamen Desinfektionsmitteln zur Infektionsprävention. Im Zusammenhang mit dem stark gestiegenen Bedarf an Desinfektionsmitteln wurden in vielen unserer Firmen umfassende Krisenmaßnahmen in Gang gesetzt. Dies umfasst z. B. die Erweiterung der Produktionskapazitäten, durch zusätzliche Schichten und die Stilllegung einzelner Produktlinien (z. B. von Reinigungsmitteln) zur Schaffung von Produktionskapazitäten für Desinfektionsmittel. Die Abgabe von Desinfektionsmitteln an Kunden wird seitens der IHO-Mitglieder gezielt koordiniert: Besonderes Augenmerk liegt derzeit auf der Versorgung von Akuteinrichtungen des Gesundheitswesens wie Krankenhäusern. Die Grundversorgung der Altenheime und Pflegeeinrichtungen, Pharmaindustrie, lebensmittelherstellender Betriebe, Tierhaltung, professioneller Wäschereien und Verbraucher wird ebenso sichergestellt. Zum Schutz der Mitarbeiter unserer Mitgliedsfirmen, aber auch zur Eindämmung der Verbreitung des Virus, haben einige unserer Firmen Reisebeschränkungen ausgesprochen. Das Ziel ist, die Produktion und Administration aufrecht zu halten, um den Markt zu versorgen. Die sprunghaft angestiegene Nachfrage stellt die Hersteller vor die Herausforderung, genügend Rohstoffe zur Mischung und genügend Verpackungen für die Abfüllung von Desinfektionsmitteln zur Verfügung zu haben. Kunden können sich bei der Auswahl geeigneter Mittel gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 mit dem Wirkungsbereich „begrenzt viruzid“, „begrenzt viruzid PLUS“ oder „viruzid“ über die Liste des Robert-Koch-Instituts oder die IHO-Desinfektionsmittelliste informieren.
Mandat für Lenkungskreis durch Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn
Der IHO baut zur Bewältigung einer möglichen zukünftigen Knappheit auf sein starkes Netzwerk. Am 10. März 2020 haben Dr. Thomas Rauch, Geschäftsführer des IHO und Geschäftsführer von Mitgliedsfirmen des IHO an einem Treffen im Bundesministerium für Gesundheit mit Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn in Berlin teilgenommen. Ziel des Treffens war, die Politik über die aktuelle Situation der Industrie zu informieren und sich mit allen im Prozess zur Bereitstellung von Desinfektionsmitteln zu vernetzen.
Als Ergebnis des Treffens wurde ein Projektteam aus VCI (Verband der Chemischen Industrie – Rohstoffhersteller) und IHO-Vertretern ins Leben gerufen, um gemeinsam an der Notfall- und Grundversorgung mit geeigneten Desinfektionsmitteln zu arbeiten und rechtliche, fachliche und logistische Fragen zu klären.
Auf europäischer Ebene steht der IHO im engen Austausch mit dem europäischen Dachverband A.I.S.E.
Bildquelle: BMG/Schinkel
FAZIT
Die weitere Verbreitung des Coronavirus lässt sich nicht vorhersehen, aktuell ist aber keine Entspannung in der Nachfrage nach Desinfektionsmitteln absehbar. Der IHO fokussiert sich zurzeit auf eine Versorgung des Gesundheitswesens und setzt dafür auf die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des auf Mandat von Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn neu gegründeten Lenkungskreises „Notfallversorgung mit Desinfektionsmitteln“ aus Herstellern, Rohstofflieferanten und Verpackungsherstellern unter Leitung des VCIs.